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31.03.2019

Antonín Dvořák

Stabat mater

op 58 | für vier Solostimmen, Chor und Orchester

„Es stand die Mutter schmerzerfüllt“ – wenn aus Trauer Musik wird

Städtischer Musikverein Gütersloh singt Antonín Dvořáks „Stabat mater“

Gütersloh (kh). Es ist der absolute Ausnahmezustand: Das eigene Kind tot. Gegeißelt. Ermordet. Liest man den Beginn des mittelalterlichen Gedichts „Stabat mater“ (lateinisch für „Es stand die Mutter schmerzerfüllt“) so scheint es, als wären zwischen dem Jahr 1300 und der Gegenwart nicht sieben Jahrhunderte vergangen: Der Schmerz einer Mutter um ihr totes Kind ist heute wie damals derselbe. Welch unbeschreibliches Leid. Welch Wut. Welch Ohnmacht. Was für ein Horror!

 

Im „Stabat mater“ ist es indes nicht irgendeine Mutter, sondern die Mutter Jesu, deren Schmerz in Worte gefasst wird. Es ist eine Meditation von beschwörender Kraft über die Leiden von Maria, die ihren Sohn ans Kreuz genagelt und dem Sterben überlassen sieht. Ihren Schmerz goss Antonín Dvořák (1841–1904) in ein klangopulentes Werk für Soli, Chor und Orchester: Es entstand sein gleichnamiges Opus 58, uraufgeführt 1880 in Prag. Am Sonntag, 31. März führt es der Chor des Städtischen Musikvereins in der Stadthalle Gütersloh auf.

 

Den Text des „Stabat mater“, ein zwanzig Kurzstrophen umfassendes, von tiefster Trauer geprägtes Reimgebet, verteilt Dvorák auf zehn musikalische Sätze. Zehn verschiedene klangliche Ebenen sind das, in denen die Musik sensibel auf die Stimmungsgehalte der jeweiligen Textabschnitte eingeht und sich in steigernder Intensität der Qual Mariens bzw. dem Mitleiden mit der Gottesmutter annähert. Monumental, aber zutiefst menschlich und demütig, zeichnet sich dieses gesungene Leidensgebet durch eine dramatische, individuelle Gestaltung des Stoffs aus, die persönliches Schicksalserleben, unbeirrbare Glaubenskraft und unverkennbar auch böhmisch-slawisches Kolorit widerspiegelt.

 

Die Vielfalt der Stimmungen alternierender chorischer und solistischer Teile, die warmen Orchesterklänge und die oftmals schlichte Melodiösität lassen das Werk trotz seiner opulenten Besetzung und der gut neunzigminütigen Aufführungsdauer leicht wirken. Frei von vordergründigen Affekten und fein ausgelotet vollzieht sich im Laufe der Strophen eine allmähliche Aufhellung der trostlosen Grundstimmung – lichte Elemente durchziehen die dunklen Emotionen und münden schließlich in einen feierlichen Ausklang in klarem Dur. Vergessen wird der Schmerz nicht, doch aber kompensiert. Und so ist Antonín Dvořáks „Stabat mater“ bei aller Trauer kein düsteres Werk. Es ist durchströmt von einer tief empfundenen Innerlichkeit, von Klängen der Klage und des Schmerzes, aber auch von einer Musik, die von tröstlicher Hoffnung, Versöhnung und Mitgefühl kündet.

 

Das Konzert unter der Leitung von Thomas Berning beginnt am Sonntag, 31. März um 18 Uhr in der Stadthalle Gütersloh. Es singt der Chor des Städtischen Musikvereins Gütersloh. In den Solopartien sind Annabelle Pichler (Sopran), Ursula Eittinger (Alt), Aaron Pegram (Tenor) sowie Martin-Jan Nijhof (Bass) zu erleben. Die Nordwestdeutsche Philharmonie übernimmt den orchestralen Part. In einem Einführungsvortrag um 17.15 Uhr im Foyer der Stadthalle können sich Besucher über Wissenswertes rund um das „Stabat mater“ informieren.

Eintrittskarten zum Preis von 10, 20, 25 und 30 Euro gibt es ab Dienstag, 5. März bei der Gütersloh Marketing GmbH (Berliner Straße 63, 33330 Gütersloh, Tickethotline 05241/21136-36).
Schüler und Studierende erhalten eine Ermäßigung von 6 Euro.
An der Abendkasse haben Schüler bis zu einem Alter von 18 Jahren gegen Vorlage eines gültigen Schüler- bzw. Studentenausweises freien Eintritt.

DATUM

31.03.2019

ORT

Stadthalle Gütersloh

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LEITUNG

Thomas Berning

AUFFÜHRENDE

Chor Städt. Musikverein Gütersloh
Nordwestdeutsche Philharmonie

SOLISTEN

Sopran:
Annabelle Pichler
Alt: Ursula Eittinger
Tenor: Aaron Pegram
Bass: Martin-Jan Nijhof

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