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26.11.2017

Giuseppe Verdi

Requiem

Libera me!

Städtischer Musikverein Gütersloh singt Verdi-Requiem

„Dies irae! Dies illa!“ Ins Bodenlose stürzende Schreie. Hämmernde musikalische Sprengschläge, die ein tönendes, sich in die Gehörgänge fressendes Schreckensszenario von Höllenqualen und ewiger Verdammnis entfesseln. Wie bei einem apokalyptischen Ritt auf erbebendem Grund steuern Chor und Orchester unerbittlich auf den dramatischen Höhepunkt eines der eindringlichsten und monumentalsten Chorwerke hin: Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“.

Dieser klanglichen Supernova nimmt sich nun der Städtische Musikverein Gütersloh an. Einer Komposition, in der jedoch nicht nur das Laute bannt. Die Tonsprache der zärtlichen Jenseitsvisionen, des innigen Sologesangs und der virtuosen Chorfugen nimmt nicht minder gefangen. Immer wieder hält eine unerhört schöne, samtige Traurigkeit Einzug und zeichnet das Schwanken der menschlichen Seele zwischen Hoffen und Bangen nach. Musikalisiertes Stammeln. Seufzen. Schluchzen. Ein Hin und Her zwischen flüsterndem Pianissimo und ekstatischem Fortissimo – bis es am Ende im „Libera me“ heißt: „Befreie mich, Herr, vom ewigen Tod an jenem furchtbaren Tag“. Kein erlösendes Heilsversprechen beschließt das Werk. Kein verklärendes Amen. Sondern eine flehentliche, innig-verzweifelte Bitte um Vergebung.

So ist die Totenmesse vieles zugleich: Drama des Jüngsten Gerichtes, aber auch musikalisches Gebet und bildreiche Vision des Jenseits. Geistliche Musik, der gerne ein „Operntouch“ nachgesagt wird, die aber zuvorderst eine zutiefst ernsthafte und sensible Auseinandersetzung mit Tod und Auferstehung, mit Schuld, Furcht, Glaubensgewissheit und – möglicher – Erlösung ist.

 

Summa summarum erwartet den Hörer ein Werk mit einer Bandbreite an fein ineinander gewobenen musikalischen Emotionen, das die Frage nach den letzten Dingen stellt, ohne jedoch die Verzweiflung angesichts des Todes abstreifen zu können. Es ist eine Messe in Erinnerung an die Toten, aber vor allem eine Messe für die Lebenden. Eine Komposition, mit der Verdi an die Geheimnisse unserer Existenz rührt, Trauer und Ängsten eine ausdrucksvolle und mächtige Stimme gibt. Trost indes bietet er nicht. Und nicht zuletzt diese menschlich-irdische Dimension ist es, die der „Messa da Requiem“ höchste Eindringlichkeit und gewaltige Strahlkraft verleiht.

 

Aufgeführt wird das Verdi-Requiem am Sonntag, 26. November um 18 Uhr in der Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld. Die solistischen Partien gestalten Susanne Bernhard (Sopran), Judita Nagyova (Mezzosopran) Felipe Rojas Velozo (Tenor) sowie Il Hong (Bass). Die große, werkbestimmende Chorpartie übernehmen der Städtische Musikverein Gütersloh (Einstudierung: Karl-Heinz Bloemeke) und der Coro Sinfónico de La Rioja, Logroño (Einstudierung: José Luis Barrio Bastida). Den orchestralen Part steuert die Nordwestdeutsche Philharmonie bei. Die Leitung hat Karl-Heinz Bloemeke, der sich mit diesem Konzert nach 30 Jahren als Chorleiter des Städtischen Musikvereins aus Gütersloh verabschiedet.

DATUM

26.11.2017

ORT

Stadthalle Gütersloh

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LEITUNG

Karl-Heinz Bloemeke

AUFFÜHRENDE

Chor Städt. Musikverein Gütersloh
Nordwestdeutsche Philharmonie

SOLISTEN

Sopran: Susanne Bernhard
Judita Nagyova
Tenor: Felipe Rojas Velozo
Bass: Il Hong (Bass)
Diverse: Städt. Musikverein Gütersloh
Coro sinfónico de La Rioja
(Einstudierung: José Luis
Barrio Bastida)

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Hier finden Sie alle Materialien zur Veranstaltung.

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