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26.01.2023

Mendelssohn Bartholdy, Felix

Elias

„Gib uns Antwort ...!“

Städtischer Musikverein Gütersloh und Dommusik Paderborn singen Oratorium „Elias“

Ja, es geht mächtig zur Sache in Felix Mendelssohn Bartholdys (1809–1847) Oratorium „Elias“ – hat doch die alttestamentliche Story um den titelgebenden Propheten Elias dramaturgisch einiges zu bieten: Einen zwischen Mut, Resignation und religiösem Eifer schwankenden Helden und seinen Gott. Intrigen und Hass. Regenwunder und Feuerprobe. Gottloses Gesindel. Schließlich Krisis und Erlösung des Propheten mit grandiosem Himmelsritt. Zu alledem gibt es auch noch Dürre, Sturm, Erdbeben und Hochwasser. Und mit nicht weniger Wucht als diese elementaren Naturgewalten kommt Mendelssohns visionäre Musik daher.

 

Dramatik und Seelenschau

Von den vier majestätischen Bläserakkorden und dem expressiv-aufgewühlten Propheten-Fluch schon vor der dunklen Ouvertüre über anrührend klingende Engelszungen bis hin zur Funken sprühenden Apotheose im Flammenwagen entfesselt Mendelssohn eine schier überwältigende vokale und instrumentale Klanggewalt: Im Orchester kräftig besetzt, mit großem Chor und Solistenquartett, drei Chorsolisten und einem Knabensopran holt der Komponist für sein Opus 70 die XXL-Klangpalette heraus. Mit einer Meisterschaft, die ihresgleichen sucht, lässt Mendelssohn den Sturmwind durch die Orchesterstimmen jagen. Doch auch die stillen Momente des Trostes haben ihren Platz: Immer wieder stehen opulente Chorszenen neben Augenblicken luzider Schönheit oder emotionsgeladene Arien neben fein gesponnenen Klanggeweben – dann etwa, wenn das Volk in fahlen Klängen angesichts durstender Säuglinge klagt und die Musik hintergründig die großen Fragen des Seins aufwirft.

 

Zorn und Zweifel

Mit sicherem Gespür und kompositorischer Könnerschaft innerhalb dieser Gegensätze navigierend, fasst Mendelssohn zwischen Fortissimo und Piano, gewaltiger Prachtentfaltung und stillem Aufbegehren die Geschichte eines Mannes in Töne, der für „des Herren Wort brennt wie ein Feuer“. Eine zwiespältige Gestalt zeichnet er, die gebieterisch zum Töten aufruft, und doch ein Mensch voller Mitleid und Güte ist. Nicht selbstherrlicher Rache-Priester, sondern oft verzweifelter und zweifelnder Kämpfer. Einer, der darum ringt, das Volk zum wahren Glauben zu bekehren – vergeblich, wie er am Ende erkennen muss. Erst nachdem er gescheitert ist, begreift Elias, dass Gott sich „nicht im Sturmwind, nicht im Erdbeben und auch nicht im Feuer“, sondern in einem „stillen, sanften Säuseln“ naht.

 

Das ist Altes Testament wie aus dem Regiebuch, das der Städtische Musikverein Gütersloh in Zusammenarbeit mit der Dommusik Paderborn auf die Bühne bringt. Neben den beiden Chören sind in den Solopartien Annabelle Pichler (Sopran), Bettina Ranch (Alt), Andreas Post (Tenor) und Martin Berner (Bass) zu hören. Es musiziert die Nordwestdeutsche Philharmonie unter der Leitung von Thomas Berning.

DATUM

26.11.2023

ORT

Rudolf-Oetker-Halle

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LEITUNG

Thomas Berning

AUFFÜHRENDE

Chor Städt. Musikverein Gütersloh
Nordwestdeutsche Philharmonie

SOLISTEN

Sopran: Emily Hindrichs
Alt: Bettina Ranch
Tenor: Michael Connaire
Bass: Martin Berner
Diverse: 2. Quartett
Charlotte Jung (Sopran)
Gabriele Berger (Alt)
Paul W. Hearn (Tenor)
Clemens Hartmann (Bass)

Silvan Ebbesmeyer (Knabenstimme)
Nadja Naumova (Orgel)
Domkantorei Paderborn,
Männerstimmen des Paderborner Domchores,
Sängerinnen der Mädchenkantorei am Paderborner Dom (Engelschor)

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